Wasserkraft in Bayern als Ergebnis deutscher Forschung

Neben Windkraftanlagen, Biogasspeicher und Photovoltaikanlagen zählt als erneuerbare Energie, womit sich emissionsfrei nachhaltiger produzieren lässt. Wasserkraft in Deutschland gewinnt im Vergleich zu anderen regenerativen Energien zunehmend an Bedeutung. Im Gegensatz zu Solarenergie oder Windkraftanlagen besteht bei der Wasserkraft eine geringere Anhängigkeit von Umwelteinflüssen. Wasser als Ressource ist durch die vielen Flüsse und Bäche in Deutschland keine Mangelware. Besonders das Bundesland Bayern bietet zahlreiche Möglichkeiten Strom durch Wasserkraft zu erzeugen. Die Wasserkraft in Bayern hat bereits eine langjährige Geschichte. Bayern eignet sich aufgrund der dortigen Gefälleverhältnisse gut für die Gewinnung von Strom aus Wasserkraft.

Wasserkraft in Bayern als langjährige Tradition

Ungefähr bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es über 10.000 bayerische Wasserkraftwerke. Heute sind es noch gut 4.000, die allerdings durch die technische Weiterentwicklung der Kraftwerksanlagen eine höhere Gesamtleistung an Kilowattstunden erbringen als die über 10.000 Wasserkraftwerke vergangenen Jahrhunderts. Es kamen verschiedene Turbinentypen zu Einsatz, um Wasserkraft in Bayern zu fördern.

Oskar von Miller war als deutscher Elektrotechniker und Bauingenieur federführend bei der Elektrifizierung Bayerns beteiligt. Dem Wasserkraftpionier gelang es zusammen mit Marcel Depréz, französischer Physiker und Elektrotechniker, als Erster elektrischen Strom über eine Entfernung von ca. 60 Kilometer zu transportieren. Außerdem wirkte er beim Bau des ersten Elektrizitätswerk in Deutschland mit, welches in München errichtet wurde. Die Behörden lehnten seine Pläne zur Förderung von Wasserkraft in Bayern jedoch vorerst ab. Das damals weltweit größte Speicherkraftwerk, das Walchenseekraftwerk, wurde unter seiner Projektleitung gebaut und im Jahr 1924 fertiggestellt. Noch heute ist das Walchenseekraftwerk in Betrieb und bei Uniper ist Wasserkraft in Bayern ein Teil des Produktportfolios für grüne Produkte.

Die Relevanz der Wasserkraft in Bayern

Aus Wasserkraft Strom zu erzeugen hat die Regierung in Bayern als Chance gesehen, vorherrschende Umweltbedingungen und dahinterstehende Potenziale effektiv zu nutzen. Rund vier Millionen Haushalte erhalten jährlich Strom aus Wasserkraft, was einen Anteil von etwa 14% der Bruttostromerzeugung ausmacht. Die Wasserkraft in Bayern ist dadurch die wichtigste erneuerbare Energiequelle des Bundeslandes. Danach folgt Strom aus Photovoltaikanlagen mit einem Anteil von 13%.

Interessant ist, dass die meisten Wasserkraftwerke in Bayern Kleinstwasserkraftwerke sind, die bis maximal 100 kW Energie generieren. Diese gering produzierte Strommenge resultiert daraus, dass die Wasserkraft Unternehmen oftmals sehr klein sind und regional anbieten. Die großen Wasserkraftwerke sind in Besitz von Konzernen, die neben konventionellen Energien ebenfalls aus regenerativen Quellen Lieferkonzepte für Strom und Gas anbieten. Bis in die zwanziger Jahre war die Wasserkraft in Bayern in einem solchen Maß ausgebaut, dass der gesamte Strombedarf damit gedeckt werden konnte. Erst die günstigere Stromgewinnung durch Kohle- und Kernkraftwerke führte dazu, dass viele Wasserkraftwerke geschlossen wurden und infolgedessen Wasser als Energiequelle in Bayern zurückging.

Die Relevanz der Wasserkraft in Bayern hat in den vergangenen Jahrzehnten zwar eingebüßt, jedoch besitzt die Wasserkraft Nutzung immer noch einen hohen Stellenwert in Bayern. Laut des Bayerischen Energieprogramms aus dem Jahr 2015 soll das angestrebte Ziel sein, bis zum Jahr 2025 die Wasserkraft einen Anteil zwischen 23% und 25% ausmachen soll. Modernisierungsmaßnahmen und Pläne zur Errichtung neuer Wasserkraftanlagen sollen dabei helfen.

Aus Wasserkraft Energie gewinnen

Die Gewinnung von Strom aus Wasserkraft basiert auf der Kombination aus Wasserfluss und Gefälleverhältnis. Aus diesem Grund ist speziell Südbayern zum einen wegen der hohen Niederschlagsmenge und zum anderen der ausgeprägten Höhenverläufen ideal. Mit Wasser Strom erzeugen funktioniert dann folgendermaßen: Die Bewegungsenergie der Strömung nutzen, um diese in elektrische Energie umzuwandeln. Um ein möglichst hohes Potenzial an Bewegungsenergie zu bekommen ist der Höhenunterschied relevant. Je höher der Punkt ist, an dem das Wasser runterfließt und die Turbinen antreibt, desto größer ist auch der Energiegewinn.

Die Wasserkraft Energie hat jedoch auch Nachteile. Verbreiteter Kritikpunkt der Wasserkraft ist ausgerechnet die Umweltfreundlichkeit, für die regenerative Energien bekannt sind. Der Bau und Betrieb der Wasserkraftwerke stellt eine Belastung für das Ökosystem dar. Getrennte Ökosysteme sind die Folge, mit Auswirkungen auf die im Ökosystem lebenden Lebewesen. Ebenso befürchten Wissenschaftler, dass aufgrund des Klimawandels die Wasserkraft vor dem Aus steht, da starke Dürreperioden für Wassermangel sorgen. Somit würden sie auch die Wasserkraft in Bayern infrage stellen. Inwieweit die Zukunft der Wasserkraft Energie wirklich gefährdet ist bleibt abzuwarten.

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